Elijah Craig 12

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  • sokrat3s User sokrat3s Dabei seit: 28.10.2006Beiträge: 2,015Bewertungen: 1
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    Da muss ich mich jetzt auf das Feld der Vermutung begeben.

    Kennt jemand einen Bourbon der in einem Potstill destilliert wird (ist das nicht bei Willet so?)
    Meine Frage dahingehend: Hat der die Klebstoffnote oder nicht?

    Wenn nicht würde ich fast dazu neigen die Note der Destillationsmethode zuzuschreiben.
    Es kann aber auch am Mais liegen oder daran das der Anteil an gemälzter Gerste im US-Whiskey geringer
    ist.

    Gruß,
    Christian

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  • Tobi1983 User Dabei seit: 19.03.2015Beiträge: 511Bewertungen: 2
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    Woodford Reserve brennt doch auf Pot Stils. Und der hatte für mich auch eine Klebernote. Ich schreibe das, da ich es auch nicht besser weiß, dem Mais zu.

  • Didier User Didier Dabei seit: 06.05.2014Beiträge: 3,981Flaschensammlung:Meine LimonadenkisteBewertungen: 0
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    Ich nehme das schon kaum mehr wahr. Wenn man regelmäßig Bourbon verkostet, vergeht das wohl.
    Aber ich würde das auch in Zusammenhang mit dem Mais setzen. Denn Mais und Aceton kam mir immer zusammen. Besonders bei frisch geöffneten Flaschen. Die verlieren das aber nach kurzer Zeit.

    Kleiner Tipp: Gebt Bourbon mehr Zeit im Glas, bevor Ihr Euch dem intensiv widmet. Kann bei Manchen schon mal 45 Minuten dauern, bis das Schauspiel so richtig losgehen kann.

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  • Quin User Quin Dabei seit: 25.05.2013Beiträge: 4,061Bewertungen: 0
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    "Didier" schrieb:
    Ich nehme das schon kaum mehr wahr. Wenn man regelmäßig Bourbon verkostet, vergeht das wohl.
    Aber ich würde das auch in Zusammenhang mit dem Mais setzen. Denn Mais und Aceton kam mir immer zusammen. Besonders bei frisch geöffneten Flaschen. Die verlieren das aber nach kurzer Zeit.

    Kleiner Tipp: Gebt Bourbon mehr Zeit im Glas, bevor Ihr Euch dem intensiv widmet. Kann bei Manchen schon mal 45 Minuten dauern, bis das Schauspiel so richtig losgehen kann.


    Das vergeht auch bei mir nach einiger Zeit. Ist wie mit dem verdrängen von Rauch. Irgendwann sind die Noten weg, aber am Gaumen schlagen sie dann wieder zu.

    Es auf Mais zu schieben kommt als erstes in den Sinn. Ich hatte es aber zwischenzeitlich auch auf die frischen Fässer geschoben, da ich auch bei einigen älteren 1stfill Ex-Bourbon Scotch Whiskys leichte Acetonnoten verspührt habe.

    Genau weiß ich es aber eben auch nicht. Und wenn es die frischen Fässer wären, dann müssten die störenden Bourbonnoten auch im Rye auftauchen. Das tun sie aber nicht. Zumindest nicht bei den paar wenigen, die ich bisher hatte. Also doch Mais? Warum dann teilweise die Bourbonnoten im Scotch? Ein Teufelkreis...

    Es könnte evtl. sein, dass bei den entsprechenden Scotch Whiskys Bourboncasks "mit Pfütze" benutzt wurden. Warum sollte das nur bei Wein/Sherry-Fässern so sein?

    Albaron gefällt das
  • Marko_I User, Moderator Marko_I Dabei seit: 11.01.2006Beiträge: 13,796Flaschensammlung:currently quarantinedBewertungen: 1425
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    "sokrat3s" schrieb:
    Hat der die Klebstoffnote oder nicht?

    In meinen Augen gibt es dieses "Der eine Bourbon hat die Klebstoffnote, der andere nicht." ojektiv nicht.
    Sondern: Bourbon hat (aufgrund Herstellung/Rohstoffen) einen gewissen Grundcharakter, der von manchen/vielen mehr oder weniger stark als Klebstoff, Lösungsmittel o.ä. (Essigsäureethylester) empfunden wird.
    Und so gibt es Leute, die jeden Bourbon als widerlich empfinden (egal, ob sie das nun als Klebstoff bezeichnen/erkennen oder nicht), bei den üblichen wohlmeinenden Bourbon-Tasting-Notes (also Websites, wo Leute viele Bourbons verkosten, diesen grundsätzlich mögen und eher nicht nörgelig sind) lese ich hingegen fast nie etwas von Klebstoff - das scheint einfach zum Grundkonzept zu gehören und nicht als besondere, erwähnenswerte Note wahrgenommen zu werden.

    Und nach Ockhams Razor dürfte die Ursache wohl beim Getreide liegen.

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  • sokrat3s User sokrat3s Dabei seit: 28.10.2006Beiträge: 2,015Bewertungen: 1
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    Das es der eine wahrnimmt und der andere eben nicht und die Klebstoffnote jeder Bourbon hat halte ich für falsch. Es ist eben dieser bestimmte Stoff der diese Note im Geruch erscheinen lässt. Das diese ausschließlich vom Mais kommt, kommt mir ebenfalls spanisch vor. Bestenfalls würde ich sagen das bei der Vergärung von Mais besonders viel davon entsteht, aber nicht ausschließlich bei Mais. Das es vom Faß kommt denke ich nicht, würde dem Faß aber schon eine Rolle zuschreiben wie sich der Essigsäureethylester "entwickelt".

    Hier meine These wie es sein könnte.

    Durch die Destillation entsteht, vor allem bei Maishaltigen (aber auch bei anderen Getreiden) Maischen, Essigsäureethylester. Durch die Reifung in neuen Fässern werden diese Ester nicht in dem Maße "transformiert" wie dies bei anderer Faßreifung geschieht. Ergo würde dieser Geruch besonders bei Bourbon vorkommen.

    Aber eben nur eine These.

    Gruß,
    Christian

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  • Didier User Didier Dabei seit: 06.05.2014Beiträge: 3,981Flaschensammlung:Meine LimonadenkisteBewertungen: 0
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    "Marko_I" schrieb:
    "sokrat3s" schrieb:
    Hat der die Klebstoffnote oder nicht?

    In meinen Augen gibt es dieses "Der eine Bourbon hat die Klebstoffnote, der andere nicht." ojektiv nicht.
    Sondern: Bourbon hat (aufgrund Herstellung/Rohstoffen) einen gewissen Grundcharakter, der von manchen/vielen mehr oder weniger stark als Klebstoff, Lösungsmittel o.ä. (Essigsäureethylester) empfunden wird.
    Und so gibt es Leute, die jeden Bourbon als widerlich empfinden (egal, ob sie das nun als Klebstoff bezeichnen/erkennen oder nicht), bei den üblichen wohlmeinenden Bourbon-Tasting-Notes (also Websites, wo Leute viele Bourbons verkosten, diesen grundsätzlich mögen und eher nicht nörgelig sind) lese ich hingegen fast nie etwas von Klebstoff - das scheint einfach zum Grundkonzept zu gehören und nicht als besondere, erwähnenswerte Note wahrgenommen zu werden.

    Und nach Ockhams Razor dürfte die Ursache wohl beim Getreide liegen.






    Hm, Grundkonzept? Quasi wohlmeinend ausblenden?
    Seit ich hauptsächlich Bourbon verkoste, ist bei mir die Wahrnehmung von dieser Note fast vollständig verschwunden. Ohne verdrängen oder schön reden/riechen.
    Konzept?
    Würde ich nicht grundsätzlich unterstellen.
    Falls Du das so gemeint hast.
    :wink:

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  • [Gelöschter Benutzer] Dabei seit: 25.06.2015Beiträge: 0Flaschensammlung:The Wild HuntBewertungen: 182
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    "sokrat3s" schrieb:
    Das es der eine wahrnimmt und der andere eben nicht und die Klebstoffnote jeder Bourbon hat halte ich für falsch. Es ist eben dieser bestimmte Stoff der diese Note im Geruch erscheinen lässt. Das diese ausschließlich vom Mais kommt, kommt mir ebenfalls spanisch vor. Bestenfalls würde ich sagen das bei der Vergärung von Mais besonders viel davon entsteht, aber nicht ausschließlich bei Mais. Das es vom Faß kommt denke ich nicht, würde dem Faß aber schon eine Rolle zuschreiben wie sich der Essigsäureethylester "entwickelt".

    Hier meine These wie es sein könnte.

    Durch die Destillation entsteht, vor allem bei Maishaltigen (aber auch bei anderen Getreiden) Maischen, Essigsäureethylester. Durch die Reifung in neuen Fässern werden diese Ester nicht in dem Maße "transformiert" wie dies bei anderer Faßreifung geschieht. Ergo würde dieser Geruch besonders bei Bourbon vorkommen.

    Aber eben nur eine These.

    Gruß,
    Christian


    Diese These halte auch für zutreffend.

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  • [Gelöschter Benutzer] Dabei seit: 18.03.2016Beiträge: 0Bewertungen: 15
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    Die wahrnehmbare "Klebstoffnote" hängt offenbar von mehreren Faktoren ab.
    Nach meinen angelesenen Informationen kann dies sein:
    1) die bei Mais-Bourbon verwendeten Hefekulturen sind auf Mais + Sour-Mash-Verfahren + gewünschter Geschmack spezialisiertere Hefen, als die, die einfach nur Alkohol produzieren sollen
    2) die o.g. Hefen lieben einen niedrigeren pH-Wert = saureres Milieu als andere Hefen
    3) schon bei der Fermentation (und auch bei der Destillation) entstehen Ethysäureesther, die als langkettige Moleküle den s.g. "Fuselölen" zuzuordnen sind, einen höheren Siedepunkt haben, und erst relativ spät verdampfen - hierbei spielt der Gehalt an "Nachlauf" im Endprodukt eine entscheidende Rolle
    4) die "Kleber-Aromen" sind Aromen-Familien, die verdünnt eher an Birnen, Kokos, Apfel und Weingummi erinnern - bei manchen Bourbons treten sie jedoch so massiv auf, dass unsere Nase blockiert und unser Gehirn bei der Differenzierung überfordert ist - die Assoziation mit Kleber wie z.B. UHU ist aber eher auf "uns" beschränkt, da wir den UHU-Geruch kennen (bei UHU werden u.a. auch diese Alkohole als Lösungsmittel und die Esther als Geruchsgeber gewollt verwendet) - Bourbon-Genießer in anderen Ländern, die den UHU-Geruch nicht kennen, assoziieren eher extrem fruchtige Erinnerungen!
    5) man kann den Lösungsmittelgeruch im Glas (Tumbler) verdunsten lassen oder mit Eis "totkühlen" - die Amis machen das ja
    6) bei der eigentlichen Destillation entstehen durch die chemische Reaktion aus saures Milieu + hohe Temperatur zwangsläufig die Geschmacks- und Geruchsstoffe - sie müssen nur sauber getrennt oder durch Aktivkohle ausgefiltert oder durch nochmaliges Brennen aussortiert werden - irgendwann bekommt man "sauberen" Ethanol-Alkohol!

    DOC :redface:

    mit freundlichen Grüßen

    DidierAlbaron2 gefällt das
  • Marko_I User, Moderator Marko_I Dabei seit: 11.01.2006Beiträge: 13,796Flaschensammlung:currently quarantinedBewertungen: 1425
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    "Didier" schrieb:
    "Marko_I" schrieb:
    "sokrat3s" schrieb:
    Hat der die Klebstoffnote oder nicht?

    In meinen Augen gibt es dieses "Der eine Bourbon hat die Klebstoffnote, der andere nicht." ojektiv nicht.
    Sondern: Bourbon hat (aufgrund Herstellung/Rohstoffen) einen gewissen Grundcharakter, der von manchen/vielen mehr oder weniger stark als Klebstoff, Lösungsmittel o.ä. (Essigsäureethylester) empfunden wird.
    Und so gibt es Leute, die jeden Bourbon als widerlich empfinden (egal, ob sie das nun als Klebstoff bezeichnen/erkennen oder nicht), bei den üblichen wohlmeinenden Bourbon-Tasting-Notes (also Websites, wo Leute viele Bourbons verkosten, diesen grundsätzlich mögen und eher nicht nörgelig sind) lese ich hingegen fast nie etwas von Klebstoff - das scheint einfach zum Grundkonzept zu gehören und nicht als besondere, erwähnenswerte Note wahrgenommen zu werden.

    Und nach Ockhams Razor dürfte die Ursache wohl beim Getreide liegen.

    Hm, Grundkonzept? Quasi wohlmeinend ausblenden?
    Seit ich hauptsächlich Bourbon verkoste, ist bei mir die Wahrnehmung von dieser Note fast vollständig verschwunden. Ohne verdrängen oder schön reden/riechen.
    Konzept?
    Würde ich nicht grundsätzlich unterstellen.
    Falls Du das so gemeint hast.
    :wink:

    Ich meine (mit "gehört zum Grundkonzept"): Bourbon schmeckt halt für gewöhnlich so, daher werden diese Noten von gewohnheitsmäßigen Bourbontrinkern nicht als irgendetwas (fremdartiges) wahrgenommen und es müssen nicht eher für Getränke "unpassende" Assoziationen wie Klebstoff oder Lösungsmittel herbeigezaubert werden. Sondern der riecht nach Bourbon, das muss so sein.

    Während "Außenseiter" eher "kritisch" auf diese Aromen reagieren werden, ob sie die gut oder schlecht finden und wie gut sie in der "Detektion" und Unterscheidung von Ethylacetat und benachbarten Estern sind, sei mal dahingestellt.

    "DocE.Brown" schrieb:
    4) die "Kleber-Aromen" sind Aromen-Familien, die verdünnt eher an Birnen, Kokos, Apfel und Weingummi erinnern - bei manchen Bourbons treten sie jedoch so massiv auf, dass unsere Nase blockiert und unser Gehirn bei der Differenzierung überfordert ist - die Assoziation mit Kleber wie z.B. UHU ist aber eher auf "uns" beschränkt, da wir den UHU-Geruch kennen (bei UHU werden u.a. auch diese Alkohole als Lösungsmittel und die Esther als Geruchsgeber gewollt verwendet) - Bourbon-Genießer in anderen Ländern, die den UHU-Geruch nicht kennen, assoziieren eher extrem fruchtige Erinnerungen!

    Das auch.

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